Hygiene

Informationsblatt der Mutter-/Vater-Kind-Kurklinik Strandrobbe

zur

Magen- und Darminfektion mit dem Norovirus

 

Noroviren sind Krankheitserreger, die sich selber nicht vermehren können und deshalb auf die Zellen anderer Lebewesen angewiesen sind. Sie sind weltweit verbreitet und eine der häufigsten Ursachen für Magen- und Darm-Infektionen. Das Virus ist sehr widerstandsfähig und bleibt außerhalb des menschlichen Körpers über Tage ansteckungsfähig. Gelangt es in den menschlichen Körper, kann dies zu einer kurzen aber heftigen Magen- und Darm-Erkrankung führen.

Nur eine kleine Menge an Viren reicht zur Ansteckung aus. Das Virus wird über den Stuhl bzw. über Erbrochenes ausgeschieden. Die Übertragung erfolgt vor allem als sogenannte Schmierinfektion, z. B. über Handkontakt mit Flächen, die durch virushaltigen Stuhl oder Erbrochenes verschmutzt sind. Alleine im Jahr 2007 gab es in der Bundesrepublik Deutschland laut Aussage des Bundesgesundheitsamtes 1,5 Mio. Fälle. Die Infektionszahlen sind weiter steigend, eine medikamentöse Behandlungsmöglichkeit gibt es nicht.

Die Krankheit beginnt meist nach einer Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und Erkrankungsbeginn) von 10-50 Stunden plötzlich mit starker Übelkeit, schwallartigem Erbrechen, Bauchkrämpfen, Durchfällen und Kreislaufbeschwerden. Es treten nicht immer alle Symptome auf. Die Beschwerden sind normalerweise nach 12-60 Stunden abgeklungen. Die Erkrankung ist unangenehm, aber bei gesunden Menschen nicht lebensbedrohlich. Besonders ansteckungsgefährdet sind ältere Menschen und Kinder. Somit stehen Mutter-/Vater-Kind-Einrichtungen mit hoher Kinderfrequenz besonders im Focus.

Nachdem auch in unserer Kurklinik STRANDROBBE die virenbedingten Erkrankungen in den letzten Jahren zugenommen hatten, haben wir im Jahr 2007 zusammen mit dem beratenden Gesundheitsamt in Cuxhaven ein eigenes Noroviren-Modell entwickelt. Herr Medizinaldirektor Dr. med. Carsten Rieck und sein Team unterstützte uns tatkräftig bei dem Aufbau eines engen klinikinternen Netzwerkes, um etwaigen Viruserkrankungen vorzubeugen und, bei einem unvermeidlichen Ausbruch, die Virenerkrankungen zu bekämpfen.

Bei der Analyse eingereichter Stuhlproben in unabhängigen Laboren wurden unterschiedliche Noroviren-Typen festgestellt. Daher wissen wir, dass die Viren durch unseren Patienten und Gäste bei Kurantritt aus ganz Deutschland "mitgebracht" werden. Wir beginnen unsere Virenbekämpfung schon vor dem Zeitpunkt der Kuranreise mit intensiver Reinigung und Flächendesinfektion.

Nach Umsetzung unserer Maßnahmen gehen in unserem Hause gemäß unserer Krankenstatistik die Erkrankungen mit dem Norovirus deutlich zurück.

Wir bitten daher unsere Gäste, sich an den Maßnahmen unseres Haus hinsichtlich der Bekämpfung des Norovirus aktiv zu beteiligen und uns zu unterstützen.

 

Maßnahmeplan

Nr. Sachverhalt Zuständigkeit
1. Bei Anreise werden die Patienten und Gäste befragt, ob innerhalb der letzten Woche insbesondere den letzten 2 Tagen fieberhafte Infekte grippale Symptome oder Magen- und Darmprobleme aufgetreten sind. Bei einer Erkrankung werden die anreisenden Gäste direkt auf ihr Appartement beziehungsweise in einen separaten Untersuchungsraum (Multifunktionsraum) geführt und dort untersucht.

Belegung
Kurbetreuung
Rezeption

2. Bei einem Magen- und Darmverdacht wird eine Stuhlprobe durch ein Labor untersucht und bei einem Befund auf Norovirus wird dieses dem Gesundheitsamt gemeldet. Der Befund liegt in der Regel nach zwei Werktagen vor. Praxis
3. In der Inforunde kurz nach der Anreise werden die Patienten und Gäste über die Virenproblematik unterrichtet, auf den Ablauf einer Quarantäne hingewiesen. Es erfolgt eine Schulung durch medizinisches Personal über die Handdesinfektion. Gegen einen Norovirus und auch gegen Influenzaviren ist eine umfassende Handdesinfektion am wirkungsvollsten. Während einer notwendigen zweitägigen Quarantäne (nach dem letzten Durchfallereignis)verbringen die Betroffenen die Zeit in ihren Appartements. Selbstverständlich sind Spaziergänge usw. möglich. Gruppenräume dürfen nicht aufgesucht werden. Bei Influenza-Verdacht: wird gleichlautend verfahren. Die Dauer der Quarantäne richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Praxis
Kurbetreuung
4. Es wird ausschließlich Handdesinfektion und Handseife eingesetzt, die auch den Norovirus abtöten. Leiter
Haustechnik
5. Der Tresen der Rezeption und das Internet-Terminal soll wiederholt am Anreisetag gereinigt werden. Reinigung
6. Am Anreisetag sollen die Toiletten in der Eingangshalle und das Behinderten-WC sowie die Wickelauflagen stündlich gereinigt werden. Reinigung
7. Bei einem Norovirenfall oder Influenzavirenbefall werden die Toiletten in der Eingangshalle und das Behinderten-WC, Rezeptionstresen und das Internetterminal stündlich in der Kernarbeitszeit gereinigt. Reinigung
8. Aufstellten eines Tisches bei einem Norovirusfall/Influenzavirenbefall durch das Küchenpersonal und Kontrolle der Handdesinfektion der Gäste durch das Bedienungspersonal für den Saal soll vor der Speisesaaltür erfolgen. Leitung
Küche
9. Alle Gemeinschaftsräume sind mit einer Handdesinfektion (Desinfektionsspender und Seife) ausgestattet worden. Leiter
Haustechnik
10. Bei einem Verdachtsfall auf den Norovirus/Influenzavirus wird an der Rezeption auf Anweisung der Praxis Virugard als Handdesinfektion sowie ein Informationsschreiben an die Patienten und Gäste ausgegeben. (wird prophylaktisch ganzjährig ausgegeben.) Rezeption
11. Bei der täglichen Zimmereinigung werden die Thermostate, die Fernbedienung, das Telefon, etc. desinfiziert. Reinigung
12. Handdesinfektion soll im Kinder- und Jugend-Treff den Kindern spielend durch die Mitarbeiter beigebracht werden. 3-4 Mal (zu Beginn, zu den Mahlzeiten und zum Abschluss). Leitung
psychosozialer
Bereich
13. Bei der Ausgabe der Pariboys auf die Zimmer sollen feste Termine für den Wechsel von Schlauch und Mundstück den Gästen mitgegeben werden. Der Wechsel soll im wöchentlichen Turnus stattfinden. Praxis
14. Die Zimmerschlüssel werden am An- und Abreisetag mit Sprühdesinfektion gereinigt. Rezeption

 

Unsere Mitarbeiter der Reinigung